Die Physiotherapie-Auszubildenden bei den Special Olympics World Games in Berlin

Unsere Physiotherapie-Auszubildenden waren als Volunteers bei den Special Olympics World Games in Berlin im Einsatz.

Vom 17. bis 25. Juni 2023 fanden die Spiele in Berlin und damit erstmalig in Deutschland statt. Die Physiotherapie-Auszubildenden aus dem Kurs PHY21-2 waren vor Ort und haben im Rahmen des Physiotherapie-Programms FUNFitness, das Teil des Gesundheitsprogramms Healthy Athletes® ist, Athlet*innen betreut.

Aufgabe der Auszubildenden war es, an verschiedenen Teststationen Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Gleichgewicht der Athlet*innen zu messen und diese auf Grundlage der Messergebnisse zu beraten und individuelle Übungen zu zeigen. Das dafür erforderliche Knowhow haben sie im Rahmen ihrer Ausbildung erworben.

Gemeinsam mit Nicole Neumann, stellvertretende Schulleiterin der ANGELL Berufsfachschule für Physiotherapie und Kursleiterin Silke Büscher reisten die Auszubildenden nach Berlin, wo sie an ihrem ersten Einsatztag zunächst eine Einweisung in ihre Tätigkeit erhielten und dann vier Tage im Einsatz waren.

Einsatz bei den Special Olympics World Games in Berlin

Für das Programm FUNFitness hatte das Organisationskomitee der Special Olympics im Vorfeld Physiotherapeut*innen und Ergotherapeut*innen, sowie Studierende und Auszubildende dieser Fachbereiche als Volunteers gesucht.

„Eine Kollegin hatte im letzten Jahr einen Artikel über die Special Olympics gelesen und meinte, das wäre doch was für unsere Auszubildenden“, berichtet Nicole Neumann. Bei den Überlegungen, für welche Auszubildenden der Einsatz infrage käme, fiel die Wahl auf den Kurs PHY21-2, der sich mittlerweile am Ende des zweiten Ausbildungsjahrs befindet. „Die Auszubildenden dieses Kurses haben zum einen bereits die entsprechenden Fertigkeiten gelernt, wissen wie man Befunde aufnimmt und eine entsprechende Behandlung konzipiert und sie haben schon Erfahrung damit, am Patienten zu arbeiten.“, erläutert Nicole Neumann.

Einsatz bei den Special Olympics World Games in Berlin

Für die Auszubildenden bot der Einsatz bei den Special Olympics eine ganz besondere Möglichkeit, Praxiserfahrungen zu sammeln.

„Ich bin sehr froh, dass uns diese Reise und Erfahrung ermöglicht wurde. Das war für uns eine einmalige Chance, die nicht jeder hat. Ich habe gelernt Personen, die andere Sprachen sprechen oder die mich aufgrund einer bestimmten Behinderung nicht gut verstehen können, bei verschiedenen Übungen anzuleiten und habe gemerkt, dass das nicht immer so leicht ist. Ich habe zum Beispiel mit einer Athletin gearbeitet, die taub war. Wie die Tests auszuführen sind, konnte ich ihr vormachen aber Erklärungen, zum Beispiel zu Zeitangaben oder Korrekturen bei den Übungen, haben mich vor eine Herausforderung gestellt, weil ich davor noch nie mit Menschen mit Behinderungen gearbeitet hatte. Was mich unglaublich berührt hat, ist die Freude der Athleten und deren Trainer, wenn sie bei den Turnieren ihr Ziel erreicht haben. Ich habe in meinem Leben selten solch eine Freude erlebt.“, berichtet Auszubildende Michelle Courson.

Auch für Claudia Weppelmann, ebenfalls Auszubildende an der ANGELL Berufsfachschule für Physiotherapie, war der Einsatz in Berlin ein besonderes Erlebnis: „Die Special Olympics waren ein erstaunliches und überwältigendes Event. Für mich persönlich war es eine sehr reichhaltige Erfahrung als Volunteer bei den Healthy Athletes zu arbeiten und dadurch Menschen aus aller Welt mit einer bunten Vielfalt an Charakteren zu begegnen. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, all meine Fremdsprachenkenntnisse auszupacken und notfalls mit Händen und Füßen zu kommunizieren. Als angehende Physiotherapeutin konnte ich auch ein paar fachspezifische Erfahrungen für meinen späteren Werdegang mitnehmen und mich generell mit anderen Physiotherapeut*innen und Ergotherapeut*innen austauschen. Die gesamte Atmosphäre habe ich als sehr warm und herzlich, offen und freundschaftlich empfunden. Am schönsten war, dass sehr viele Athlet*innen Spaß an unseren Testungen hatten und sich ihr Frohsinn auf alle umstehenden Menschen wie ein ‚Gute-Laune-Lauffeuer‘ übertragen hat.“

Einsatz bei den Special Olympics World Games in Berlin

Neben den Arbeitseinsätzen hatten die Auszubildenden die Möglichkeit, entsprechend den eigenen Interessen bei den Wettkämpfen zuzuschauen und erlebten auch dort eine einmalige Atmosphäre. „Besonders eindrücklich fand ich die Stimmung im Publikum bei den einzelnen Wettkämpfen. Egal ob Tischtennis, Gewichtheben, Volleyball oder Schwimmen, das Anfeuern und die Zurufe des Publikums waren unfassbar. Die Message, die ich aus den vier Tagen mitgenommen habe, ist, dass bei dieser Veranstaltung die Athleten im Mittelpunkt standen, egal wie sie in ihren jeweiligen Wettkampfdisziplinen abschnitten.“, berichtet Julian Engelhard. Sein Gesamtfazit: "Meine Erwartungen wurden vom ersten Tag an übertroffen und ich bin dankbar, die Special Olympics miterlebt haben zu dürfen."

Finanziert wurde die Reise durch Reha Süd und die ANGELL Akademie

Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athlet*innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander an. Wichtiges Ziel der Special Olympics ist es, mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung zu erreichen.

Healthy Athletes® ist das weltweit größte Gesundheitsprogramm, das sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung spezialisiert hat. Es wurde 1997 durch Special Olympics gegründet. Special Olympics hat das Ziel, die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung langfristig zu verbessern.

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